In seinem Abschiedskonzert als Kasseler Generalmusikdirektor möchte sich Francesco Angelico noch einmal mit dem Werk eines Komponisten auseinandersetzen, der ihm sehr am Herzen liegt: Robert Schumann. Zahlreiche von dessen Stücken hat das Staatsorchester gemeinsam mit seinem Chef in den letzten Jahren in Kassel zu Gehör gebracht. Allen voran seien alle Solokonzerte im Rahmen des Schumann-Brahms-Zyklus oder die denkwürdigen Aufführungen des Dramatischen Gedichtes Manfred in der Einrichtung von Markus Dietz zu nennen.
Lange beschäftigte sich Schumann mit dem Faust-Stoff und fast zehn Jahre rang er um eine passende Musik zu dem Werk. Johann Wolfgang von Goethe selbst hielt es sogar für „ganz unmöglich“, seinen Faust zu vertonen. Schumann jedoch hielt daran fest und zum 100. Geburtstag des Geheimrats kam die 3. Abteilung der Szenen aus Goethes Faust an mehreren Orten in Deutschland zur Aufführung. Nach und nach vollendete der Komponist auch die weiteren Teile. Das Werk fristet allerdings bis heute, nicht zuletzt wegen seiner enormen Anforderungen an die Beteiligten, ein absolutes Schattendasein im Konzertbetrieb. Auch Schumann selbst war es wegen seiner gesundheitlichen Disposition nicht vergönnt, das kolossale Werk in seiner Gesamtheit zu hören. Eine komplette Aufführung der Faust-Szenen fand erst mehrere Jahre nach dem Tod des Komponisten in Köln statt.
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